CHF 1,7 Mrd.
Schuldenberg
der Stadt Bern
Die finanzpolitische Lage der Stadt Bern ist ernst. Das Budget 2025, das von der rot-grünen Mehrheit vorgelegt wurde, weist ein hohes Defizit auf und gefährdet die langfristige finanzielle Stabilität der Stadt. Das Nein-Komitee, das gegen dieses Budget ankämpft, sieht gravierende Probleme in der bisherigen Politik und fordert dringend Korrekturen. Hier sind die wichtigsten Argumente:
Die rot-grüne Mehrheit im Stadtrat hat in den letzten Jahren die sehr hohen Steuereinnahmen der Stadt nicht effizient eingesetzt. Statt dringende und notwendige Investitionen in Schlüsselbereiche wie Schulen und Sportinfrastruktur zu tätigen, wurden Steuergelder für zahlreiche ideologisch motivierte Projekte ausgegeben, die weder den dringenden Bedürfnissen der Stadt entsprechen noch zu den Kernaufgaben der Gemeinde gehören. Beispiele für diese Fehlentwicklungen sind:
Diese Art der Ausgabenpolitik führt dazu, dass Gelder, die dringend in die Verbesserung von Schulen, Sportstätten und anderen essentiellen Bereichen investiert werden sollten, für unwichtige oder ineffiziente Projekte verpuffen.
Mit dem geplanten Budget 2025 wird die Schuldenlast der Stadt Bern weiter dramatisch ansteigen. Bereits Ende 2025 soll sie um 80 Millionen Franken zunehmen und damit 1,7 Milliarden Franken erreichen. Noch besorgniserregender sind die Pläne für die Folgejahre: Bis 2028 wird die Schuldenlast voraussichtlich auf 2 Milliarden Franken anwachsen. Ohne eine drastische Kurskorrektur wird die Stadt Bern spätestens 2028 kein Eigenkapital mehr besitzen und dadurch finanziell handlungsunfähig werden.
Die Parteien im Nein-Komitee haben wiederholt darauf hingewiesen, dass eine Stadt ohne Eigenkapital und mit einem wachsenden Schuldenberg ihre finanzielle Souveränität verliert. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Stadt Bern in wenigen Jahren gezwungen sein könnte, auf kantonale Interventionen zu reagieren, da sie gesetzlich verpflichtet ist, angehäufte Defizite abzubauen. Dies könnte die Stadt in eine finanzielle Abhängigkeit vom Kanton bringen und ihre eigenständige Handlungsfähigkeit massiv einschränken.
Ein weiteres Kernproblem der rot-grünen Finanzpolitik ist das fehlende Bewusstsein für eine verantwortungsvolle Priorisierung der Ausgaben. Anstatt sich auf die wichtigsten Aufgaben einer Gemeinde zu konzentrieren, setzt die rot-grüne Mehrheit auf ideologisch motivierte Projekte, die die finanziellen Möglichkeiten der Stadt langfristig überschreiten. In der Budgetdebatte wurde von der rot-grünen Mehrheit kein Versuch unternommen, notwendige Sparmassnahmen zu ergreifen. Im Gegenteil: Es wurde noch weiter in Projekte investiert, die nicht den Kernaufgaben der Stadt entsprechen oder der Bevölkerung direkt zugutekommen. Dies führt zu einer unverantwortlichen Ausweitung des Defizits.
Insbesondere in Bereichen, die über die gesetzlichen Anforderungen des Kantons oder Bundes hinausgehen, müssen dringend Einsparungen vorgenommen werden. Hier fehlt jedoch der politische Wille der rot-grünen Mehrheit, die den Leistungsausbau auf ideologischer Basis fortsetzt, ohne die langfristigen finanziellen Konsequenzen zu berücksichtigen.
Anstatt sich für eine Haushaltsentlastung einzusetzen, plant die rot-grüne Mehrheit Steuererhöhungen, die die Stadtbevölkerung weiter belasten würden. Dies ist besonders problematisch, da die Steuererträge der Stadt Bern auf Rekordniveau sind. Statt das Geld sinnvoll einzusetzen und Überschüsse zur Reduzierung der Schulden zu nutzen, wird das Defizit durch unkontrollierte Ausgaben weiter ausgebaut. Steuererhöhungen treffen dabei vor allem den Mittelstand und schwächen die Attraktivität der Stadt für Unternehmen und Familien.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Budget zu entlasten, ohne die Steuern zu erhöhen. Die Stadt könnte durch eine konsequente Kürzung von freiwilligen Aufgaben oder ineffizienten Projekten signifikante Einsparungen erzielen. Doch die rot-grüne Mehrheit im Gemeinde- und Stadtrat weigert sich, diese notwendigen Schritte zu unternehmen.
Die langfristigen Konsequenzen der aktuellen Finanzpolitik sind äusserst besorgniserregend. Sollte die Stadt Bern ihren Schuldenberg weiter anhäufen und keinen Weg finden, das Defizit zu reduzieren, wird sie bald in eine finanzpolitische Abhängigkeit vom Kanton geraten. Das kantonale Gesetz verpflichtet die Gemeinden, angehäufte Defizite abzubauen. Wenn Bern 2028, wie prognostiziert, kein Eigenkapital mehr hat und der Schuldenberg auf 2 Milliarden Franken anwächst, drohen einschneidende Massnahmen durch den Kanton. Dies würde die Handlungsfreiheit der Stadt massiv einschränken und könnte dazu führen, dass der Kanton in die städtischen Finanzen eingreift.
Das Nein-Komitee fordert eine sofortige Kurskorrektur und klare Massnahmen zur Sicherung der finanziellen Zukunft der Stadt Bern:
Diese Massnahmen sind unerlässlich, um die Stadt Bern vor einem finanziellen Kollaps zu bewahren und sicherzustellen, dass zukünftige Generationen nicht die Last der heutigen Misswirtschaft tragen müssen. Die Stadt muss ihre Ausgaben kontrollieren, Prioritäten setzen und verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgehen.
Mehr Ausgaben und mehr Schulden: Stadt- und Gemeinderat handeln unverhältnismässig, finden Politiker:innen verschiedenster Parteien. Lionel Gaudy (Die Mitte), Janina Aeberhard (GLP), Florence Schmid (FDP) und Alexander Feuz (SVP) fragen sich, würden wir selber auch so handeln, wenn das unser Portemonnaie wäre?
Die Hintergründe zur Abstimmung:
Der rot-grüne Stadtrat hat das Defizit im Budget 2024 um CHF 1’841’950 auf 39’084’047 erhöht. Während das Budget 2024 mit 45:25 bei einer Enthaltung durchgewunken wurde, wurde der Aufgaben- und Finanzplan mit 19:27 bei 25 Enthaltungen ablehnend zur Kenntnis genommen. Dies zeigt, dass der Rückhalt für die verfehlte und nicht nachhaltige Finanzpolitik von Jahr zu Jahr stärker bröckelt.
Die Finanzdebatte im Stadtrat verlief nach dem gleichen Muster wie in den Vorjahren. Anträge, welche die Einhaltung der erst vor wenigen Jahren beschlossenen Finanzstrategie forderten, blieben chancenlos. Anträge, welche Mehrausgaben und zusätzliche Stellen für die Verwaltung vorsehen, wurden hingegen angenommen obwohl selbst Finanzdirektor Aebersold gesagt hat, dass der Gemeinderat vom Stadtrat keine Geschenke wolle. Das Ausgabenwachstum der Stadt Bern nimmt somit weiter zu - trotz knapper Kasse, steigendem Investitionsbedarf und steigender Fremdverschuldung. Ein Hohn auch für all jene, welche innerhalb der Verwaltung Sparmassnahmen umsetzen und so einen Beitrag für einen nachhaltig stabilen Finanzhaushalt leisten.
Obwohl der Gemeinderat damit rechnet, dass das noch verbliebene Eigenkapital per Ende 2025 aufgezehrt sein wird, stützte der Stadtrat die Verschiebung eines dringend notwendigen Entlastungspaket auf das Jahr 2026 und damit hinter die nächsten städtischen Wahlen. Auch ein Antrag, die Steueranlage mindestens die nächsten vier Jahre bei 1.54 zu belassen, wurde abgelehnt.Es hat System, dass das Budget aufgeblasen wird, damit man beim Präsentieren der Rechnung 2024 mit besseren Zahlen dastehen kann. Damit wird keinen Franken gespart.
Die Finanzpolitik der Stadt Bern ist nicht nachhaltig. Durch die stark steigenden Schulden wird der Handlungsspielraum für kommende Generationen massiv eingeschränkt. Mit einem Nein zum Budget 2024 kann das Volk ein wichtiges Zeichen setzen.